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Wandern und einkehren

Der Titel ist etwas mehr deutig, oder?

Also, man kann wandern und einkehren, im Sinne von zu sich selber finden, das bedingt nach meiner Ansicht alleine zu wandern. Jetzt wandere ich nicht zwingend alleine, also gilt für mich oder für uns, da wir ja mindestens zu zweit wandern, das wir einkehren, im Sinne von ein Wirtshaus besuchen.

Von Waltalingen nach Ossingen am 19.1.2016.

Der Himmel ist verhangen, vereinzelt fallen Flocken, die Landschaft fein überzuckert, es ist angenehm kalt, leicht unternull. Wir verlassen Waltalingen Richtung Oberneunforn, wir entscheiden an jeder Gabelung immer wieder neu, das Ziel ist das Lattenbach Beizli etwas ausserhalb Ossingen. Nach der Überquerung der Strasse Gisenhard-Oberneunforn wählen wir den Weg dem Waldrand entlang Richtung Ossingen. Ein Steifen wunderschönes Acker- und Wiesland, Walter meint, hier könnte man eine wunderschöne Strasse bauen. (schwarzer Humor) Wir hören den Verkehr von der N4, kein gutes Zeichen, Westwindwetter, Vorzeichen für einen Temperaturanstieg. Wir beide sind «Wetterschmöcker» können solche Zeichen noch deuten.

Im Lattenbach Beizli setzen wir uns an den Stammtisch, ich wärme meine Hände an einem Kaffee im Glas, ist einfach Qualität. Innert einer viertel Stunde ist der Tisch gefüllt und das Unerwartet geschieht, eine Stammtischrunde von Feineren, Sprüche, Witze wechseln mit ernsten Themen. Ossinger, Thalheimer, Uesslinger, Apenzeller (Innerödler=Katholiken) und je ein Waltalinger und Stammer sitzen an einem Tisch, das ist gelebte Integration. Weil es keine Nussgipfel mehr hat, offeriert die Wirtin Trockenguetzli aus dem Toggenburg. Ja, es ist ein Stück Lebensqualität so eine Stammtischrunde.

Zufrieden machen wir uns auf den Heimweg. Es nieselt ganz leicht, die Temperatur liegt nahe dem Gefrierpunkt. Wir wählen den direktesten weg zurück ins heimatliche Stammertal. Walter zeigt mir noch eine alte Eiche, im Stamm hat es ein Loch, gemäss Walter leben in dieser Baumhöhle Hornissen. Oberhalb von Waltalingen blicken wir über das winterliche Stammertal und wissen, es ist ein schöner Flecken, an dem wir wohnen.

 

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